Im Taumel eines glühend-kühnen Traumes,
aus dem du immer wieder neu
ein Frauenherz entzücktest,
wenn du es aus unendlicher Begierde
in deine Lust entrücktest,
warst du von wahrer Liebe
nie erfüllt!
O wahre Liebe – heiliges Ziel –
zu der die Welten beben im Verlangen,
die in Äonen schweben schon aus Anbeginn,
wie kann denn würgende Begierde dich so tief verbannen.
Vermag nicht Edles, Gutes in seiner Klarheit
das stürmende Blut für immer zu besiegen?
Hebt uns die Seele nicht empor zur „Wahrheit eines Schönen“,
als wolle sie die Welt im Liede einer ewigen Schöpfung wiegen.
Weinen wir nicht immer erneut
Tränen der Sehnsucht nach dieser „Wahrheit“, dem Wunsche,
den ganzen Himmel zu fassen,
bevor wir alles wieder der Hölle überlassen.
Gedanke und Wille!
Grüßen euch nicht aus der Ferne
ewig leuchtende Sterne!
Es ist, als lebte in ihrem Lichte eine große Kraft, die alles Wahre, Schöne, Gute – auch in uns – erschafft!
Don Juan:
Ich bin ein Teil von jener Kraft,
die uns umfängt mit ihrem Liebes-Kuss.
Doch folge ich aus dieser Fülle nicht dem Wahren, Schönen, Guten, sondern ihrem schönsten Triebe, der die Welt bewegt:
Der Lust!