Erfassen

Wie Ungefähres, wie ein Traum in Luft,
ist Liebe unsichtbar Gestalt.
Wie ist ihr reich erfühlter Klang,
der deine Seele wunderhell durchtränkt,
mit deinen Sinnen, die das Sein erfassen, zu begreifen?
Ist nicht die Liebe auch zugleich
die seligste der Wirklichkeiten?


In schwerelosem Schwingen strahlet sie als Kraft aus Ewigem
und ihre Form ist Glanz.
In großen Nächten spricht sie im Schweigen
unbegrenzter noch aus ihrem Bilde,
als habe sie ihr Fühlen sichtbar in ein reinstes Licht gestellt,
in deiner Seele Raum, den sie aus ihrer Wirklichkeit erhellt.


Aus welchem Ganzen kommt sie
so unerschöpflich in die Welt?


Dieses Gedicht will darlegen, dass die Liebe, obwohl unkörperlich und nur zu fühlen, die seligste der Wirklichkeiten ist und ihre Wirkung alles beherrscht. Aber es bleibt die Frage nach dem Mysterium ihrer Herkunft.