Keiner kann so sein, wie ich! Und wer bist du? Ich weiß es nicht! Doch sind die Blumen, die der Frühlingsmond bescheint, nicht mein! Sind sie im Lied des Mondes nicht auch dein? So kann ich dich und mich vereint in diesem Liede seh’n und wie in einem Traume fühlen und versteh’n. Vielleicht kann ein Herz, das immer wieder einmal spürt, dass es letztlich, sogar in allem rauschenden Leben, allein ist, wie in seinem letzten Gang, dem Tode, diesen Zweifel überwinden und Trost finden im Wissen eines Eingebundensein in eine uns „liebend umfangende Natur“, wie auch Goethe es zum Ausdruck bringt. In der Natur mit ihrer Ausdrucksmelodie (das „Lied des Mondes“) webt eine Gestaltung der Welt, in der – ausgelöst durch Schönheit – Mensch und Natur miteinander verschmelzen, mitverflochten in das Gewebe eines „liebenden Geschicks“, wie es in einem Goethe Gedicht heißt, eines Geschicks, das der Mensch in sich trägt und von dem er zugleich getragen wird, und in diesem Geschick, das die Menschen eint, sind sie nicht einsam, sondern zugleich auf einer höheren Ebene „liebend vereint“!