Quo vadis, domine?

In ein Zeichen eingebunden,
das im Opferblut des Einen,
der aus göttlicher Geburt das Wesenhafte überstieg
und durch seine Leidesqualen
Tod in Unermesslichkeit verwandelte,
stand Petrus, der Verlassene,
im Wort aus gnadenreichem Geist,
aus dem er seinen Lichtgedanken nährte,
verfolgt von Stumpfgesinnten,
die im Raubtierbrüllen höchsten Sinn geschunden.


Stumm verließ er, denn er hatte sich aus Furcht
dem ewigen Wort verweigert und nicht prophezeit,
ein unbesiegtes Rom,
und dunkle Qual verschleierte den Blick,
als aus der ganzen Weite,
überweht von selbsterzeugtem Glanze,
reinstes Licht wie blendendes Entrücken ihn umstand:
Durchbohrt von Wundenmalen
und auf der Stirne Untergang und Liebe,
die sich übertrug und gänzlich gab,
denn sie besaß das Ungeheure,
und alle Zeit verlor darin die eigene Schwäche.


Und Petrus hörte seine Stimme fragen: „Quo vadis, domine?“
Der ganze Himmel sprach, wie auferstanden,
aus des Einen Blick:
„Ich gehe dorthin, woher du fliehst,
um mich zum zweiten Male kreuzigen zu lassen
und aus Urwort zu vollenden
aller Sündenschuld gewandeltes Geschick“!


Im Staube hingeworfen
aus des Übermaßes leuchtender Erscheinung,
trank des Geschwächten Herz
wie atemlos die Flamme einer Ewigkeit
und zitternder noch als zuvor,
doch nun im Beben eines neugewirkten Willens,
gab er die wundersam erhellte Seele
und sein gottdurchwirktes Wort
den Nöten, den Unersättlichen,
dem Zeichen angehörend, das ihn vernichtete,
aber sein Innerstes richtete sich auf,
von Schmerzenslicht durchweht,
und er hörte eine Stimme, die sprach:
„Du hast dich und die Welt überwunden.
In dir ist begonnen, was übersteht!“


Das außergewöhnliche, überweltliche Geschehen der Begegnung Petrus—Christus, das mich beim Lesen des Buches von Sienkiewicz so beeindruckt hat, wollte ich einmal darstellen.