Traum

Wie im Geheimnis spiegelt sich in ihrer dunkel-tiefen Seite unsere Seele,
traumblütig von des Mondes Glanz beschienen.
So leis’ wie Wälder rauschen, wenn über ihnen
in der Nacht ein grosser Wille wacht.
In seinem Rauschen sind wir nimmermehr verloren,
er möchte horchen – tief in uns hinein –
immer wieder neu geboren
in der Stille eines Schlafes sein.
Der grosse Liebende, der über Sterne seine Kreise zieht,
der unverwandt, erhaben auch in unsere Seele sieht,
er gibt uns – selbst auf unsere Widerstände –
seine Liebe tief im Traum,
das Unbewusste wird in seinem Leuchten wie ein weiter Raum,
als wolle seine Liebe uns in eine ewige Erwartung heben,
wie sich Liebende Glückseligkeiten geben.
So leben, fühlen, lieben wir in immer bleibender Verwandlung,
von einem Traume tief berührt,
wenn er uns – wunderlich entgleitend –
in ein anderes, ein leuchtendes Entschweben führt!